In einem Zeitraum von zwei Wochen gestalteten die Gäste der Tagespflege einen Stuhl mit einer Himmelsleiter, die reich an Symbolik ist. Diese Leiter mit all ihren Sprossen soll für die Zeit zwischen Geburt und Tod stehen. Gelbe Masken symbolisieren die Freude und die Trauer, die oft gleichzeitig erlebt werden. Graue Steine auf dem Stuhl stehen für den steinigen Lebensweg, Blitz und Donner sind ebenfalls zu erkennen. Auf der Rückenlehne leuchtet eine Sonne und darüber spannt sich ein Regenbogen als Zeichen der Verbindung zum Himmel.
Amalia Lürs, Alwine Espendiller, Hauswirtschaftskraft Silke Bergmann, Tagespflege-Leitung Birgit Thoms, Betreuungsassistentin Dagmar Barenbrügge und Ingrid Feller (von links nach rechts) präsentieren die Himmelsleiter.Caritas Coesfeld
Die intensive Auseinandersetzung mit den Themen Sterben und Tod, Endlichkeit und Vergänglichkeit führte zu einem regen Gedankenaustausch unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern und ermutigte sie dazu, Rückschau auf ihr Leben zu halten. Besonders bewegend war die Reflexion über das Wort "Vermächtnis". Es wurde gemeinsam diskutiert, was jeder Einzelne materiell und ideell hinterlässt, wenn er verstirbt - und was mit all den Dingen passiert, die ein Leben lang aufbewahrt wurden. Diese Gedanken haben bei den Teilnehmerinnen tiefe Emotionen ausgelöst.
Der Stuhl der Tagespflege war mit Stühlen anderer Einrichtungen und Organisationen vom 6. September bis 5. Oktober in der Pfarrkirche Anna Katharina ausgestellt. Die Gäste der Tagespflege in Coesfeld haben die Gelegenheit genutzt, die Ausstellung bei einem Ausflug zu besuchen. Jetzt können die Stühle in der Kolping-Bildungsstätte besichtigt werden.