Sternenkapelle Miniatur-ModellCV / Judith Bomholt
Es entstand die Idee, einen kleinen Trauerpavillon zu bauen - inzwischen sind daraus die Pläne zur "Sternenkapelle" gewachsen. Die sind nun so weit voran geschritten, dass dem Vorhaben nichts mehr im Wege steht.
Bei einem Treffen im Wohnheim, am 19. Mai 2016, stellten Wohnheimleitung und Projektgruppe Angehörigen, Nachbarn, Freunden und Partnern den aktuellen Planungsstand vor und lüfteten das Miniaturmodell. Auf der Obstwiese zwischen dem Wohnheim und dem Steverseitenweg wird die Kapelle stehen. Sie soll so groß sein, dass bis zu zehn Personen und auch Rollstuhlfahrer darin Platz finden. Sitze an den Seitenwänden werden zum Verweilen einladen. Die äußere Form soll an einen Stern erinnern: Das christliche Zeichen, das, wie der Stern von Bethlehem, als Symbol für Licht und Orientierung steht, ist gleichzeitig für die Bewohner ein Hinweis zum Himmel. So soll auch im Innenraum ein Stern zu sehen sein - das Herzstück der Kapelle. Diesen gibt es bereits: Goldschmied Johannes Wittstamm schuf die eiserne Konstruktion mit einem Durchmesser von 1,80 Metern bereits im Jahr 2014. Seither wartet der Stern darauf, am Ort der Bestimmung angebracht zu werden. Die Architektin Anne Linnemannstöns hat die nötigen Anträge für den Bau der Kapelle gestellt und ist mit dem Bauamt im Gespräch.
Wertvolle Unterstützung
CV / Judith Bomholt
Allerdings ist das Wohnheim zur Umsetzung des Bauprojektes auf Spenden angewiesen. 80.000 Euro wird der Bau kosten und soll größtenteils aus Spendengeldern finanziert werden. "Wenn 70 Prozent der Gesamtkosten vorliegen, wird gestartet", so Große Entrup. Im Moment sieht es dafür gut aus: So erklärte der Vorstand des Caritasverbandes, Johannes Böcker, im Rahmen des Treffens im Mai, dass der Verband das Projekt mit 15.000 Euro unterstützen werde. Daraufhin löste auch Pfarrer Elshoff sein Versprechen, dass er zu Beginn des Projektes gegeben hatte, und sagte ebenfalls 15.000 Euro zu. Rund 17.000 Euro sind bereits aus einer ersten Spendenphase vorhanden, so dass der aktuelle Stand bei etwa 47.000 Euro liegt. "Wir freuen uns riesig über die großzügigen Spenden - die Bewohner warten sehnsüchtig darauf, dass die Sternenkapelle umgesetzt werden kann. Spenden, auch kleine Beträge, sind also immer willkommen und werden dankend angenommen", betont Große Entrup.
Wie die Idee entstand
Themen wie Tod, Sterben und Trauer kommen im Wohnheimalltag häufiger auf. Denn sowohl dort als auch in ihrem privaten Umfeld werden die Bewohner mit diesen Situationen konfrontiert. Die Mitarbeiter sind darauf vorbereitet, sie in Zeiten der Trauer zu stützen: "Sie brauchen dann eine enge Begleitung und Hilfestellungen. Die Folgen des Verlustes müssen in den Alltag integriert werden und für ihre Gefühle wie Trauer und Schmerz individuelle Ausdrucksformen gesucht und ermöglicht werden", so Große Entrup. Ein Besuch der Kirche St. Felizitas, zum Gottesdienst oder für ein stilles Gebet helfen, aber: "Im Alltag haben wir die Erfahrung gemacht, dass Themen des Abschiedes und der Trauer situativ aufkommen und bearbeitet werden müssen. Es war und ist aber nicht zu jeder Zeit möglich, die Bewohner in die Kirche zu begleiten", erklärt Große Entrup. Dazu kommt, dass es das Zusammenleben in Wohngemeinschaften manchmal erschwert, sich zurückzuziehen. Dafür soll künftig die Sternenkapelle Raum bieten. Sie soll ein Ort der Ruhe sein, den die Bewohner alleine aufsuchen können. Auch, um mit Gott ins Gespräch zu kommen, um Gottesdienste zu feiern oder auch für Begegnungen, zum Beispiel bei Meditationen.
Die Sternenkapelle ist ein Gemeinschaftsprojekt. Neben Bewohnern und Mitarbeitern des Wohnheims wirken die Kirchengemeinde St. Felizitas mit Pfarrer Benedikt Elshoff sowie die Nachbarschaft aktiv an der Entwicklung mit. So soll die Tür der Kapelle für jeden offen stehen. "Wir wollen mit dem Neubau der Kapelle auch ein sichtbares Zeichen für den gelebten Glauben setzen - besonders in den Zeiten von Gemeindefusionen und leerer werdenden Kirchen", betont Große Entrup.
Unterstützen Sie den Bau der Sternenkapelle
Für den Bau der Sternenkapelle ist das Wohnheim auf Spenden angewiesen. Das Projektteam und die Bewohner freuen sich über Ihre Unterstützung, die Sie an folgendes Konto richten können, wenn Sie möchten:
Caritasverband für den Kreis Coesfeld
Sparkasse Westmünsterland
BLZ 401 545 30
IBAN DE44 4015 4530 00590049 45
Stichwort Sternenkapelle