An der Aktion des Diözesancaritasverbandes „Pflege braucht…!“ haben sich die Caritas-Tagespflegen und Pflegedienste im ganzen Kreis Coesfeld beteiligt.
Der internationale Tag der Pflegenden wird jährlich am 12. Mai begangen. Er soll die Arbeit aller Pflegekräfte und pflegenden Angehörigen wertschätzen und in den Fokus rücken. Alle Postkarten im Bistum Münster werden gesammelt und anschließend an den Bundesgesundheitsminister Lauterbach geschickt.
"Pflege ist harte Arbeit. Tag für Tag zeigen unsere Mitarbeiter*innen hohes Engagement und versorgen und betreuen die Pflegebedürftigen in unseren Caritas-Tagespflegen und ambulanten Pflegediensten. Das verdient Anerkennung", betont Doris Hinkelmann, Ressortleitung Pflege & Betreuung. "Ohne den täglichen Einsatz unserer Mitarbeiter*innen, aber auch der pflegenden Angehörigen wäre der Bedarf an Pflege nicht zu bewältigen."
Die Anzahl der pflegebedürftigen Menschen im Kreis Coesfeld soll bis 2030 um 14,6 Prozent steigen. Bis 2035 soll es ein Anstieg von 23,4 Prozent sein. Dann wären im Kreis statistisch 12.448 Menschen pflegebedürftig.
Um eine verlässliche und qualifizierte Pflege und Betreuung auch für die Zukunft sicherzustellen, ist nicht nur eine Aufwertung des Pflegeberufs notwendig. Auch die Rahmenbedingungen für pflegende Angehörige müssen optimiert werden. "Wir erleben, dass immer mehr pflegende Angehörige durch die Dauerbelastung an Grenzen stoßen. Das hat mit Überforderung zu tun", so Hinkelmann. "Pflege braucht eine deutliche Entbürokratisierung und einen besseren Zugang zu ambulanten und (teil-)stationären Leistungen. Auch ist eine bessere Ausgestaltung von niedrigschwelligen Unterstützungsangeboten in den Quartieren im Kreis Coesfeld notwendig."
Pflegekompetenzgesetz kann den Pflegeberuf aufwerten - aber nur wenn nicht wie-der mehr Bürokratie entsteht
In den kommenden Monaten will die Bundesregierung ihr Pflegekompetenzgesetz verabschieden - und damit die Kompetenzen der Pflegekräfte anerkennen und die Attraktivität des Berufsfeldes weiter steigern. "Das ist zunächst positiv", so Hinkelmann. "Wir begrüßen, dass die Kompetenzen der Pflegekräfte gesetzlich verankert werden. Doch jemand, der sich für den Beruf entschieden hat, möchte mit Menschen arbeiten und nicht noch mehr Zeit für Dokumentationen und Bürokratie aufwenden. Daher beobachten wir das Gesetzgebungsverfahren zum Pflegekompetenzgesetz", begründet Hinkelmann. "Pflege braucht also vor allem Zeit. Zeit mit und für die Menschen. Nur so kann auch am Ende qualifizierte und gute Pflege erbracht werden".