Dabei sprach sich der CDU-Parlamentarier für eine Politik aus, die Zugewanderten Anreize und Chancen bietet sowie darüber hinaus gesellschaftliche Akzeptanz findet.
Über Integrationspolitik sprach Marc Henrichmann (Mitte) mit Marie Hestermann, Christian Germing, André Bußkamp und Majda MchicheFoto: Teresa Matosin
Die Regionale Flüchtlingsberatung hilft zum einen Flüchtlinge mit sicherem Aufenthaltsstatus bei der Integration. "Menschen, die Bürger werden wie wir alle", wie es Majda Mchiche formulierte. Zum anderen berät sie am Standort Coesfeld um Asylsuchende und deren Familien, vernetzt zudem die ehren- und die hauptamtliche Flüchtlingsarbeit. Marie Hestermann begleitet geduldete junge Erwachsene bei der Suche nach einem Ausbildungs- und Arbeitsplatz. Dabei arbeitet sie mit dem Deutschen Roten Kreuz und dem Havixbecker Modell zusammen.
Der Staat unterstütze diese wichtige Arbeit, erklärte André Bußkamp. "Es wird viel gemacht, Geld und guter Wille sind da", meinte der Caritas-Ressortleiter. Vieles sei aber "unheimlich administrativ", sprich: der bürokratische Aufwand sei sehr hoch. Ein Punkt, den Henrichmann mit aufnahm. Der Abgeordnete berichtete von den erfolgreichen Gesetzesvorhaben, die künftig unter anderem durch mehr Digitalisierung Verwaltungsarbeit beschleunigen und vereinfachen sollen. Darüber hinaus wünschte sich Caritas-Vorstand Christian Germing verlässlichere Perspektiven für bisher oft zeitlich befristete Projekte.
Menschen mit einer Duldung zu integrieren, das geht über Sprache und Arbeit. Majda Mchiche berichtete, dass manchen Zugewanderten ihre ungeklärte Identität daran hindere, eine Ausbildung zu beginnen. Henrichmann zeigte für das Problem Verständnis, für ihn ist es aber Voraussetzung für Akzeptanz, dass ein Arbeitgeber wisse, wen er einstelle. Er begrüßte alle Anreize, sich zu qualifizieren: Wer eine Ausbildung erfolgreich absolviere, habe gute Chancen zu bleiben.
Um Menschen in Not auch künftig helfen zu können, dürfe das Asylsystem nicht überfordert werden. "Das ist die Lehre aus 2015: Wenn wir den Geflüchteten nicht vor Ort helfen, machen sie sich auf den Weg", sprach er sich mit Blick auf Afghanistan dafür aus, die Nachbarstaaten zu unterstützen.