Die SozialstiftungNRW startete im Herbst ein neues Modellprojekt zur Förderung assistiver Technologien im Bereich Wohnen für Menschen mit Behinderungen in der Eingliederungshilfe. Das richtungsweisende Vorhaben, das an zehn Standorten in ganz Nordrhein-Westfalen umgesetzt wird, soll den Einsatz digitaler und technischer Hilfsmittel zur Unterstützung eines selbstbestimmten Wohnens und zur Teilhabe von Menschen mit Behinderungen erproben und weiterentwickeln. Der Stiftungsratsvorsitzende der SozialstiftungNRW, Marco Schmitz, MdL, übergab einem der zehn Standorte, dem Caritasverband für den Kreis Coesfeld e.V. in Nordkirchen, am 5. März den Förderbescheid über 175.000 Euro.
In dem Caritas-Wohnhaus gibt es einen Bedarf, die assistiven Technologien gezielt und flexibel einzusetzen, um sowohl die Selbstständigkeit der Bewohnenden als auch die pflegerische Unterstützung optimal zu fördern.
Im Rahmen des Modellprojektes sollen Systeme in den unterschiedlichsten Bereichen erprobt werden. Dazu gehören beispielsweise
- Transponder zur automatischen Türsteuerung
- verschiedenen Ortungs- und Notrufsysteme zur Förderung der sozialen Teilhabe
- Technische Hilfen zur Entlastung des Personals, wie zum Beispiel Sprachsteuerung in der Dokumentation, Nutzung von Apps zum Gesundheitsmanagement
Die erfolgreiche Umsetzung des Projektes wird durch die aktive Beteiligung der Bewohnenden sowie der Mitarbeitenden in der Wohneinrichtung bei der Auswahl und Anpassung der Technologien an die individuellen Bedürfnisse unterstützt.
André Bußkamp, Marco Schmitz, Christian Germing, Dennis Sonne, Sprecher für Inklusion und Behindertenpolitik, und Armin Heitkamp, Leiter der Finanzverwaltung in Lüdinghausen (von links nach rechts) vor dem Caritas-Wohnhaus Lüdinghausen am 5. März.Caritas Coesfeld
"Mit dem Verbundprojekt setzen wir neue Maßstäbe in der Eingliederungshilfe und wollen mit dem Teilprojekt zeigen, wie der Einsatz von Assistiver Technik einen wertvollen Beitrag zur Teilhabe von Menschen mit einer Beeinträchtigung erbringen kann. Gleichzeitig soll das Fachpersonal in den Einrichtungen entlastet werden" erklärte Schmitz anlässlich der Übergabe des Förderbescheids in Lüdinghausen.
Christian Germing, Vorstand des Caritasverbandes für den Kreis Coesfeld e.V., bedankte sich für die Unterstützung: "Wir freuen uns sehr, dass die Sozialstiftung NRW den Caritasverband für den Kreis Coesfeld e.V. als landesweit einen von zehn Organisationen für die Teilnahme an dem Modellprojekt ausgewählt hat. Die Förderung der Stiftung ermöglicht es uns, die Ideen zum Einsatz von assistiven Techniken zu erproben."
André Bußkamp, Ressortleiter Beratung & Wohnen, bemerkte: "Dieses Modellprojekt ist ein großer Schritt hin zu mehr Selbstbestimmung bei unseren Bewohnern. Assistive Technologien können das Leben vieler Menschen spürbar verbessern - und genau darum geht es. Mir ist wichtig, dass wir nicht nur innovative Technik entwickeln, sondern sie auch alltagstauglich zu machen. Neben unseren Bewohnern sollen auch die Mitarbeiter im Arbeitsalltag hiervon spürbar profitieren. Neues auszuprobieren, soll auch Spaß machen. Ich freue mich darauf, diesen Weg mitzugestalten!"
Die SozialstiftungNRW stellt für das Verbundvorhaben eine Fördersumme von insgesamt 2,5 Millionen Euro bereit. Diese Mittel werden genutzt, um die technische Ausstattung der Standorte zu finanzieren, Schulungen für Fachkräfte anzubieten sowie die wissenschaftliche Evaluation des Projekts sicherzustellen. Das Modellprojekt ist auf eine Laufzeit von drei Jahren angelegt und soll nachhaltige Impulse für die Weiterentwicklung der Eingliederungshilfe in Nordrhein-Westfalen setzen.
"Wir sehen in diesem Modellprojekt die Chance, einen wichtigen Beitrag zur digitalen Inklusion zu leisten. Es geht darum, wie assistive Technologien sinnvoll eingesetzt werden können, um Menschen mit Behinderungen eine bessere Lebensqualität und mehr Selbständigkeit zu ermöglichen und gleichzeitig die Belastung für das Fachpersonal in den Einrichtungen zu verringern", erklärt Schmitz.