"Auf einen Kaffee mit dem Vorstand" ist ein Format, das den Mitarbeiter*innen im Verband die Möglichkeit bietet, ihre Fragen direkt an den Vorstand zu richten.
Anna-Lena Sumanovic
Die heutige Frage an den Vorstand stellt Anna-Lena Sumanovic (Teamleiterin Hauswirtschaft und Pflege in der Sozialstation Senden): "Warum haben wir einen so hohen Fachkräftemangel im Bereich der Pflege und wie bewältigen wir den Personalmangel langfristig?
Christian Germing, Vorstand des Caritasverbandes für den Kreis Coesfeld e.V.
Christian Germing, Vorstand Caritasverband.
Die Gewinnung von Fachkräften für unsere Einrichtungen und Dienste stellt uns als Verband vor große Herausforderungen und wird auch in der nächsten Strategie für die Jahre 2023 bis 2025 weiter eine zentrale Rolle einnehmen. Berücksichtigt man die demografische Entwicklung und den Austritt der geburtenstarken Generation aus dem Arbeitsmarkt, werden Arbeitskräfte in fast jedem Bereich fehlen. Einerseits ist es ein gutes Zeichen, da es für eine gute konjunkturelle Situation im Land spricht, andererseits müssen wir damit rechnen, dass uns viele Arbeitskräfte fehlen werden, auch in sozialen und pflegerischen Berufen.
Positiv ist zunächst einmal, dass sich in den letzten beiden Jahren mit der Einführung der generalistischen Pflegeausbildung mehr junge Menschen für eine Ausbildung in der Pflege entschieden haben. Damit dies so bleibt, präsentieren wir uns regelmäßig potenziellen neuen Auszubildenden und Mitarbeiter*innen auf Messen und zeigen vielzählige Wege im Bereich der Berufsorientierung auf. So erfahren Jugendliche und junge Erwachsene frühzeitig von Berufsperspektiven in sozialen und pflegerischen Berufen. Auch mit Kampagnen, wie aktuell mit der Kampagne für den Bereich der Heilerziehungspflege wollen wir Berufsbilder bekannter machen und Menschen motivieren, diese zu ergreifen. Neben Werbung auf Social-Media-Kanälen nutzen wir auch Kinowerbung, um Menschen auf uns als Verband und Arbeitgeber aufmerksam zu machen.
Mit jedem Jahr gibt es mehr Pflegebedürftige in unserem Land. Diesen Bedarf werden wir nicht allein durch professionelle Pflege bewältigen können. Wir brauchen hier die pflegenden Angehörigen und freiwilliges Engagement. Als Caritasverband unterstützen wir dies mit Beratungs- und Schulungsangeboten. Mit unserer Pflegeberatung versuchen wir Angehörige zu motivieren und zu qualifizieren, selbst die Pflege zu übernehmen.