Aktionstag "Suchtberatung kommunal wertvoll"
Druck, Stress, Trauer oder Hoffnungslosigkeit sind nur ein paar von einer Vielzahl an Faktoren, die die Entwicklung einer Abhängigkeitserkrankung bei einem Menschen begünstigen können. Jeder Mensch trägt das Risiko, eine Abhängigkeitserkrankung zu entwickeln, in sich. Durch physische und psychische, als auch soziale Faktoren und Lebenssituationen kann aus dem Genuss eine Abhängigkeit entstehen. "Sucht kann jeden treffen", erklären Guido Eiker und Verena Krotoszynski, die seit dem 10. Juni 2020 eine Kreuzbundgruppe für suchtbetroffene und suchtgefährdete Menschen sowie deren Angehörige in Senden leiten. Die Kreuzbund-Selbsthilfegruppen sind wichtige Kooperationspartner*innen im Netzwerk der kommunalen Suchthilfe. Der Kreuzbund ist ein Fachverband des Deutschen Caritasverbandes, der als Selbsthilfe- und Helfergemeinschaft Hilfe für suchtkranke Menschen und deren Angehörige anbietet. "Die Suchtberatung des Caritasverbandes bietet den fachlichen Rahmen, vermittelt in stationäre und ambulante Behandlungsformen und Selbsthilfegruppen. In fallbezogenen Kriseninterventionen unterstützen wir beispielsweise bei Rückfällen oder depressiven Episoden die Betroffenen", erklärt Birgit Feldkamp, Teamleiterin Suchtberatung und Suchtprävention beim Caritasverband.
Gruppensprecher Guido Eiker (54 Jahre) ist suchtkrank und hat durch eine Selbsthilfegruppe den Weg in die Suchtberatung gefunden. Diese hatte er noch positiv in Erinnerung, da man ihm dort zugehört und ihn so akzeptiert hatte, wie er sich zeigte. Mit seinen Erfahrungen kann er Erkrankten nun in der Selbsthilfegruppe helfen. Verena Krotoszynski, 38 und wie Guido Eiker seit Jahren zufrieden abstinent, kam nach einer stationären Sucht-Rehabilitation zum Kreuzbund. Für sie hat die Suchtberatung Informationsfunktion, ist Wegweiser und Orientierung, wo muss ich hin, mit wem muss ich reden.
Der derzeitige Austausch zwischen Caritas-Suchtberatung und Kreuzbund soll weiter gefördert werden, um gemeinsam neue niedrigschwellige Zugänge für weitere Personengruppen zu entwickeln. Die Sucht-Selbsthilfegruppen müssen wie die Suchtberatungen erhalten und ausgebaut werden. Wir können davon ausgehen, dass die Auswirkungen der Corona-Pandemie und die Krisen, mit denen die Menschen derzeit zu kämpfen haben, weiterhin zu einer erhöhten Inanspruchnahme der Beratungsangebote der Suchtberatungsstelle führen werden", betont Birgit Feldkamp. "Erst in Jahren werden wir den Anstieg messen können, müssen jedoch jetzt den niederschwelligen Zugang langfristig sichern."
Suchtberatungsstelle Lüdinghausen Caritasverband für den Kreis Coesfeld:
Sekretariat: 02591 2354130 / Sprechzeiten: montags, dienstags, donnerstags und freitags von 08:30 - 12:00 Uhr und 13:00 - 14:00 Uhr, mittwochs von 09:00 - 12:00 und 14:00 - 17:00 Uhr. Bei Interesse Kontaktaufnahme Kreuzbund für Betroffene und Angehörige:
Guido Eiker: 01512 0794884.