Nach langer gemeinsamer Planung und Abstimmung haben der Caritasverband für den Kreis Coesfeld e.V. und die Investorenfamilie um Architekt Thomas Buhl, der sich mit seinem Architekturbüro auf die Beratung und den Bau barrierefreier Gebäude spezialisiert hat, im Herbst 2020 die Mietverträge für das neue "Haus Mühlenstraße" unterzeichnet. In dem Neubau an der Stelle des ehemaligen Haus Westermann in der Ortsmitte von Nordkirchen sollten bis Mitte 2022 unter anderem eine Pflege-Wohngemeinschaft und Appartements für Menschen mit Behinderung entstehen. Das Konzept sieht barrierefreie Wohnungen und Zimmer vor, die schwellenfrei zugänglich sind. Bodenebene Duschen in den Bädern und niveaugleiche Zugänglichkeit der Balkone und Terrassen sollen besonders beeinträchtigten und pflegebedürftigen Menschen den Alltag erleichtern.
Der Caritasverband für den Kreis Coesfeld e.V. ist nicht länger Mieter im Haus an der Ecke Schloßstraße/Mühlenstraße.Caritas Coesfeld
Die Großbaustelle an der Ecke Schloßstraße/Mühlenstraße prägt seit Jahren das Ortsbild von Nordkirchen. Immer wieder kam es zu Verzögerungen auf der Baustelle. Zuletzt war eine Fertigstellung bis zum Jahresende 2024 geplant. Aufgrund der fehlenden Planungssicherheit hat der Caritasverband das Gespräch mit der Investorenfamilie gesucht. Gemeinsam haben sie verschiedene Szenarien der weiteren Zusammenarbeit diskutiert und sich im Ergebnis auf eine gütliche Beendigung der Zusammenarbeit verständigt.
Christian Germing, Vorstand des Caritasverbandes, bedauert die Entwicklung: "Das Konzept für den Neubau hat uns von Anfang an begeistert, weil wir den Bedarf für barrierefreien und bezahlbaren Wohnraum für pflegebedürftige und behinderte Menschen deutlich sehen."
Der Caritasverband wird nun prüfen, ob er an einer anderen Stelle in der Gemeinde Nordkirchen ein Wohnprojekt realisieren kann. Zunächst steht der Bezug der neuen Wohneinrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung im Lenhausenweg in Nordkirchen an, für dessen Bau der Caritasverband selbst verantwortlich war. "Unsere eigene Baustelle haben wir mit nur einer kleinen Verzögerung fertiggestellt und beziehen in diesen Tagen mit Klienten*innen und Mitarbeiter*innen das neue Haus", so Germing abschließend.