Im Berichtsteil blickte Vorstand Christian Germing auf die Grundsteinlegung des Caritas-Wohnhauses in Nordkirchen, wo Wohnraum für 24 Menschen mit Behinderung entsteht und auf die Übernahme der pflegerischen Versorgung in der Stadt Dülmen, nachdem die Heilig-Geist-Stiftung die ambulante Versorgung eingestellt hat. Ganz aktuell griff er auch die Kampagne der Freien Wohlfahrtspflege "NRW bleib sozial" auf. Denn auch der Caritasverband ist von finanziellen Kürzungen im Bereich der Offenen Ganztagsbetreuung, der Migrationsberatung und im Bereich der Freiwilligendienste betroffen.
"Die Politik muss den Stellenwert der sozialen Einrichtungen anerkennen und diese verlässlich ausbauen und fördern", betonte Germing.
Im Rahmen der Delegiertenversammlung referierte Regina Laudage-Kleeberg zu ihrem Buch "Obdachlos katholisch" und sprach über ihre Erfahrung mit der Institution Kirche und ihrer Suche nach einem spirituellen Zuhause. Spannend griff die Buchautorin das Thema der Obdachlosigkeit in ihrem Vortrag auf und übertrug dieses auf ihren Glauben, der in der Kirche kein Zuhause mehr findet. Dabei sei die Entfremdung von der Kirche ein schleichender Prozess gewesen, wie sie sagt. Was geblieben ist, sind die spirituellen Fragen und Sehnsüchte, für die man ein nun einen geborgenen Ort sucht. So geht es vielen Menschen, die immer häufiger keine Antworten auf die alltäglichen Fragen in der Kirche finden und sich immer mehr entfremden. Das erlebt auch der Caritasverband.
Hier gewinnt die Aufgabe der seelsorglichen Begleitung der Menschen in der Alten- und Behindertenhilfe an Bedeutung. In verschiedenen Lebenssituationen werden auch hier spirituelle Fragen besprochen. Abschließend bleibt Laudage-Kleeberg optimistisch und ruft dazu auf, beim Thema Glauben nicht einzuknicken und das Evangelium als Lebensgrundlage wertzuschätzen.