CV / Judith Bomholt
Das Projekt bietet betroffenen Eltern Unterstützung, um ihrer Verantwortung nachzukommen. Die Aktion Mensch fördert das Projekt mit 84.000 Euro. "Wir erleben immer wieder, dass Kinder betroffener Eltern aus diesen Familien herausgenommen werden müssen, da deren Eltern aufgrund ihrer Krankheit oder Behinderung nicht in der Lage sind, sich ausreichend zu kümmern", so Andreas Herrmann Fachbereichsleiter der Jugendhilfe beim Caritasverband. Dem soll das Projekt entgegen wirken. Das Team setzt sich zusammen aus Spezialisten der ambulanten Erziehungshilfe sowie dem Ambulant begleitenden Wohnen (ABW) für Menschen mit Behinderung, psychischer oder Suchterkrankung. Seit dem Jahr 2015 arbeiten Mitarbeiter aus beiden Fachdiensten in enger Kooperation zusammen. "Ziel des Projekts ist, betroffene Eltern soweit zu unterstützen, dass sie ihrer Rolle als Eltern gerecht werden und die Kinder eine angemessene Erziehung erhalten", so Ingo Emmelmann, Projektentwicklung und Fachbereichsleitung ABW beim Caritasverband.
In der öffentlichen Meinung gibt es häufig Vorbehalte gegenüber diesen Eltern. Viele über die Medien verbreitete Extrembeispiele, in denen Kinder unter der Erkrankung der Eltern leiden, prägen diese Ansicht. Gute Eltern zu sein, wird ihnen daher oft nicht zugetraut. Doch hier hält die Projektleiterin Birgit Feldkamp dagegen: "Es gibt ermutigende Beispiele, in denen das Zusammenleben, mit entsprechender Unterstützung, sehr gut funktioniert". In einigen Fällen, in denen Kinder aus den Familien herausgenommen wurden, ist es gelungen, dass Kinder wieder zu ihren Eltern zurückkommen konnten. "Das Kindeswohl steht immer im Vordergrund, dazu arbeiten wir eng mit den Jugendämtern zusammen. Wir wollen erreichen, dass die betroffenen Eltern ihre Verantwortung wahrnehmen und ihnen ein Unterstützernetzwerk bieten, mit dessen Hilfe sie das bewältigen können", so Feldkamp.
Am 1. Dezember 2016 bewertete die Aktion Mensch das Projekt als förderwürdig und sicherte die großzügige Unterstützung zu. Mit der Förderung soll das Projekt zu dem gemeinsamen Fachdienst "Begleitete Elternschaft - Hilfen aus einer Hand", aufgebaut werden. Die Weiterentwicklung des vorhandenen Konzeptes sowie der weitere Aufbau des Teams aus den zuständigen Fachbereichen, übernimmt Birgit Feldkamp. "Wir freuen uns sehr über die Anerkennung und Unterstützung dieses wichtigen Projekts, durch das, über die Unterstützung der Eltern, Kindern mehr Stabilität vermittelt und ein leichterer Start in das Leben ermöglicht werden soll", betont Emmelmann.
Fragen zum Projekt beantwortet Birgit Feldkamp gerne: 02541-72054105 / feldkamp@caritas-coesfeld.de
Foto v.l.n.r.: Ingo Emmelmann, Birgit Feldkamp und Andreas Herrmann mit Konzept des Projekts "Begleitende Elternschaft - Hilfen aus einer Hand".