Mit seinen türkisenen Akzenten ein echter Hingucker: das Caritas-Haus am Mühlenweg in Dülmen, in dem unter anderem die Caritas-Sozialstation angesiedelt ist. "Wir sind nicht zu übersehen, und doch wissen viele nicht, was sich hinter den Türen abspielt", berichtet Daniela Woydeck, stellvertretende Pflegedienstleitung. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Benjamin Wieger, stellvertretende Einrichtungsleitung, übernimmt sie während der Elternzeit von Pflegedienst- und Einrichtungsleitung Petra Große-Büning die anfallenden Aufgaben. Die beiden berichten, was die Sozialstation ist - und was sie nicht ist.
Zwar gab es einen strukturellen Wechsel, die Angebote der Sozialstation bleiben aber dieselben. Darunter: ambulante Pflege- und Unterstützungsleistungen für Menschen in ihrem häuslichen Umfeld. "In den eigenen vier Wänden fühlen sich die meisten am wohlsten", kann Woydeck aus Erfahrung sagen. Es geht ihnen darum, pflegebedürftige Menschen so lange wie möglich in ihrer gewohnten Umgebung individuell zu betreuen. Das kann Krankenpflege, Haushaltshilfe oder Freizeitbetreuung sein. "Die Sozialstation ist aber weitaus mehr als nur ambulante Pflege", sagt Wieger.
Benjamin Wieger und Daniela Woydeck vor dem Caritas-Haus Dülmen, von dem aus die Sozialstation ihre Angebote und Dienste koordiniert. Nicht zu übersehen: die knalltürkisenen Akzente.Caritas Coesfeld
"Es gibt ein ganzes Paket, das wir schnüren können", bestätigt Woydeck. Die gebürtige Dülmenerin listet mit ihrem Kollegen Wieger auf: Für mehr Lebensqualität und Sicherheit bietet die Sozialstation älteren Menschen neben der ambulanten Pflege die Lieferung warmer Mahlzeiten, einen Hausnotruf sowie einen mobilen Notrufsender, betreute Reisen und betreutes Wohnen. Mit Schulungen für Angehörige und individueller Pflegeberatung sorgt sie außerdem dafür, dass ältere Menschen und ihre Familien bestmöglich über Finanzierungsmöglichkeiten und die Pflege zuhause informiert sind.
Was die Sozialstation allerdings nicht ist, ist eine Annahmestelle für Kleider- und andere Sachspenden. "Oft kommen Menschen mit riesigen Säcken mit ausrangierten Klamotten zu uns", sagt Woydeck. Das liege daran, dass der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) bis Anfang 2023 in den oberen Räumlichkeiten eingemietet war. Der SkF hat Spenden für Frauen, Kinder und Jugendliche, die in Not geraten oder sozial benachteiligt sind, entgegengenommen. Und "Sozialdienst" und "Sozialstation" sind ähnliche Begriffe, die gerne mal zu Verwirrung führten.
"Bei uns können die Seniorinnen und Senioren sozusagen eine Caritas-Karriere durchlaufen: Erst lassen sie sich leckeres Essen bis vor die Tür liefern, dann installieren wir ihnen auf Wunsch einen Hausnotruf, und wenn sie im höheren Alter doch noch mehr Gesellschaft haben möchten, können sie in eine der betreuten Wohngruppen mit Gleichgesinnten ziehen", sagt Wieger. Die Sozialstation ist ein verlässlicher Begleiter für Senioren*innen - durch alle Lebensphasen des Älterwerdens hinweg. Mit einem vielfältigen Angebot unterstützt das Team der Sozialstation im Caritas-Haus Dülmen ältere Menschen dabei, ein selbstbestimmtes, sicheres und erfülltes Leben zu führen.