Ein Besuch in der Tagespflege Coesfeld ermöglicht es Menschen mit und ohne pflegerischen Hilfebedarf, soziale Kontakte zu knüpfen, sich zwischen gemeinsames Frühstück und Mittagessen kreativ auszuleben und aktiv zu bewegen. Auch die beiden Seniorinnen Amalia "Mali" Lüers (93) und Ingrid Feller (89), die sich beim Seniorennachmittag im Begegnungszentrum Maria Frieden kennengelernt und angefreundet haben, nutzen das Angebot der Tagespflege. "Ich habe sie überredet", erinnert sich Ingrid Feller, die - zugegebenermaßen - erst selbst überzeugt werden musste. "Geh‘ doch auch mal mit zur Tagespflege", riet ihr eine Nachbarin, deren Mann selbst Gast in der Tagespflege Coesfeld gewesen ist, vor etwa einem Jahr. Ingrid Feller schien erst nicht sehr angetan von dieser Idee: "Ich lege mich nicht gerne fest." Doch dann packte sie sich ein Herz und nutzte den kostenlosen Probetag. "Das war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte!", findet sie. Mali Lüers, Coesfelderin durch und durch, hat auf Anraten ihrer Freundin einen Tag "geschnuppert" und festgestellt: "Es ist einfach schön. Alle, die hierherkommen, sind freundlich und hilfsbereit."
Wenn Ingrid Feller (links) und Mali Lüers (rechts) nicht in der Tagespflege sind, spielen sie mittwochs und sonntags mit anderen Senioren*innen Karten.Caritas Coesfeld
Die Tagespflege liegt in direkter Nähe zum Stadtpark, der besonders an sommerlich warmen Tagen zu Sparziergängen einlädt. Auch die Innenstadt und die St. Lamberti-Kirche sind in nur wenigen Gehminuten zu erreichen. Ein gewöhnlicher Tag läuft hier in etwa so ab: Um 9:00 Uhr trudeln die Gäste ein, bis 10:00 Uhr trinken sie gemütlich Kaffee. Danach setzen sich alle in einen Kreis und lassen sich von einer Mitarbeiterin die Zeitung vorlesen. "Es ist immer das Gleiche, aber doch nicht das Gleiche", kommentiert Mali Lüers den Tagesablauf. "Zwischendrin erzählt ein Gast etwas zum Zeitungsbeitrag. Daraus ergibt sich immer ein Gespräch." Nach der Kaffee- und Zeitungsrunde widmen sich die Gäste dem Gedächtnistraining, Gymnastikübungen oder im gemeinsamen Schwelgen in Erinnerungen. "Wir sind alles alte Leute. Man spricht viel von früher", erzählt Mali Lüers. Ganz besonders in Erinnerung blieb ihr außerdem die Jubiläumsfeier zum 10-jährigen Bestehen der Tagespflege sowie die Nikolausfeier im vergangenen Jahr.
Wenn die beiden Seniorinnen es sich nicht in der Tagespflege gut gehen lassen, werden sie zuhause von Pflegefachkräften der Sozialstation Coesfeld versorgt. Mali Lüers, die in den Pflegegrad 3 eingestuft wurde, ist schon Patientin, da wurde die Sozialstation gerade erst aus dem Boden gestampft. Jeden Morgen und jeden Abend kommt eine Pflegefachkraft, um ihr bei der Reinigung und Pflege zu helfen. "Ich bin bestens zufrieden, ganz egal wer kommt." Ingrid Feller, die nach einem Sturz und mehrfachem Knochenbruch vor etwa anderthalb Jahren pflegebedürftig wurde, erhält zweimal in der Woche Besuch von einer Pflegefachkraft des ambulanten Dienstes, die sie bei der individuellen Körperpflege unterstützt.
Durch das vielseitige Pflege- und Betreuungsprogramm des Caritasverbandes können die beiden Freundinnen weiterhin in ihrer gewohnten Umgebung bleiben, mittwochs beim Seniorennachmittag Rommé und sonntags privat mit drei anderen Senioren*innen Phase 10 und Skip-Bo spielen. Ins Pflegeheim möchten die beiden, die sich gerne mit Gleichgesinnten unterhalten und austauschen, nicht. "Es ist einmalig!", finden die beiden.
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