CV
Sein erstes Bier trank er mit 13 Jahren, ab dann war der Alkohol überall dabei. Er erzählt von der engen Verbindung zwischen Fußball und Alkohol, den Landjugendfeten und Schützenfesten. So lernte er schon früh die erleichternde und entspannende Wirkung des Alkohols für sich einzusetzen: "Ich wurde lockerer, konnte besser runter kommen", berichtet Wenning rückblickend. Schließlich geriet er in eine Spirale der Sucht, war zwischendurch trocken, fing aber bei Schwierigkeiten wieder an zu trinken. Der Weg vom Alkohol führte ihn über Ecstasy und Heroin in die Kriminalität.
Letztendlich habe das Vertrauen seiner Familie, insbesondere das seines Bruders, in ihm einen kleinen Funken Hoffnung geweckt. Sein Bruder erinnerte ihn in einem persönlichen Brief an seine großen sportlichen Momente in seiner Jugendzeit. Das habe in motiviert, wieder an seine eigenen Fähigkeiten glauben. Ab da begann der Ausweg aus dem Teufelskreis von Sucht- und Beschaffungskriminalität. Er entschloss sich zu einer stationären Langzeittherapie. Seit mehreren Jahren ist er clean und möchte mit seinem Buch auch anderen den Mut geben - mit dem Apell "Lauf zurück ins Leben".
65 Besucher folgten fasziniert und aufmerksam der Lesung. Der sehr offene und selbstkritische Umgang Wennings mit sich selbst begeisterte die Besucher, die im Anschluss noch die Gelegenheit hatten, ihm und den Mitarbeitern der Caritas-Suchtberatung Fragen zum Umgang mit Suchtstoffen zu stellen.
Norbert Hiller von der Beratungsstelle bedankte sich bei den Zuhörern und bei dem Autor des Buches und berichtete, dass im vergangenen Jahr 701 Menschen, die Probleme im Zusammenhang mit Alkohol und Drogen gehabt hätten, die drei Beratungsstellen des CV Coesfeld aufgesucht haben.
Foto: (v.l.) Hermann Wenning und Norbert Hiller von der Caritas-Suchtberatung.%3